Dr. med. Bettina Breitkopf
Ärztliche Psychotherapeutin

„Nicht unsere Stimmungen
prägen unsere Gedanken:
Es sind unsere Gedanken,
die über unsere Stimmungen
entscheiden.“ (Aaron T. Beck)

Ängste

Wir alle haben Angst. Immer wieder. Und das ist auch gut so. Denn in Momenten, in denen der Mensch Angst verspürt, ist der Körper besonders aufmerksam, konzentriert und leistungsfähig. Das schützt davor, achtlos über die Kreuzung zu laufen oder die Hand in eine Flamme zu halten.

Problematisch wird Angst dann, wenn sie Überhand gewinnt: wenn sie in unangemessenem Verhältnis zur Bedrohlichkeit der Situation steht – oder ganz ohne äußere Umstände stattfindet.

Angststörungen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen

Mindestens einmal im Leben leiden fünf bis 15 Prozent der Menschen an einer Angststörung. Werden diese nicht behandelt, können sie chronisch werden – oftmals begleitet von Depressionen oder dem Missbrauch von Drogen, Alkohol oder Medikamenten. Auch Übergänge zu Zwängen und Phobien sind typisch. Mithilfe von Psychotherapie lassen sich Ängste allerdings gut in den Griff bekommen. Vereinbaren Sie gerne einen Termin zum Erstgespräch mit mir.

Panikstörung

Das tückische an einer Panikstörung ist, dass sich die schweren Angstattacken wiederholen – aber nicht vorhersagbar sind. Obwohl das Erleben der Betroffenen individuell stark variiert, zählen Herzklopfen zu Beginn, gefolgt von Brustschmerz, Schwindel, Erstickungs- oder Entfremdungsgefühlen zu den typischen Symptomen. Oft entsteht gleichzeitig die Furcht zu sterben oder im Kontrollverlust wahnsinnig zu werden.

Meistens dauert eine Attacke nicht länger als ein paar Minuten – doch danach schließt sich unweigerlich die Furcht vor der nächsten an. Eine eindeutige Diagnose kann bei mehreren vegetativen Angstanfällen innerhalb eines Monats gestellt werden: wenn Angst in Situationen besteht, die objektiv keine Gefahr darstellen, wenn die Angstanfälle nicht auf bekannte oder vorhersagbare Situationen begrenzt sind und wenn zwischen den Attacken angstfreie Zeiträume liegen.

Generalisierte Angststörung

Hält der Angstzustand an und ist nicht auf eine bestimmte Situation in der Umgebung beschränkt, spricht man von einer generalisierten Angststörung. Häufiger sind Frauen betroffen, oft entsteht die Störung im Zusammenhang mit einer lang andauernden Belastung durch äußere Umstände.

Betroffene erleben eine generalisierte Angststörung individuell unterschiedlich. Gemeinsam ist allen Patienten das beinahe tägliche Angstverspüren, mindestens über mehrere Wochen, meist über mehrere Monate hinweg.

Typische Symptome sind ständige Befürchtungen, zum Beispiel Sorgen oder Vorahnungen um zukünftiges Unglück, motorische Spannung, wie beispielsweise körperliche Unruhe, Zittern oder Spannungskopfschmerz, und vegetative Übererregtheit, die sich in Form von Benommenheit, Schwitzen, Oberbauchbeschwerden, Mundtrockenheit oder Schwindel ausdrücken kann. Meistens schwanken die Symptome und die Störung tritt chronisch auf.

Ursachen von Angststörungen

In der Wissenschaft gibt es unterschiedliche Erklärungen dafür, wie und warum Ängste entstehen. Angststörungen können durch negative Lebensereignisse ebenso ausgelöst werden wie (bei Personen mit einer gewissen genetischen Veranlagung) durch bestimmte Faktoren, zum Beispiel Stress.

Ganz wichtig: Sie sollten Situationen, in denen Sie Angst hatten, keinesfalls künftig konsequent meiden: denn dieses Vermeidungsverhalten führt dazu, dass sich Ängste verfestigen – und schlimmstenfalls sogar verstärken.