Dr. med. Bettina Breitkopf
Ärztliche Psychotherapeutin

„Nicht unsere Stimmungen
prägen unsere Gedanken:
Es sind unsere Gedanken,
die über unsere Stimmungen
entscheiden.“ (Aaron T. Beck)

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, ist neben der Psychoanalyse und der Verhaltenstherapie eines der 3 von den Kassen bezahlten und auch üblichen Therapieverfahren.

Die therapeutischen Prinzipien haben sich vor allem aus der psychoanalytischen Praxis entwickelt. Der Schwerpunkt der Behandlung liegt in der Behandlung von Symptomen wie z.B. Depressionen, Ängsten, Unsicherheiten, die als Ausdruck früher Konflikte und Entwicklungsstörungen in der aktuellen Lebenssituation des Patienten (wieder-) auftreten. Eine ausführliche Aufarbeitung dieser Kernkonflikte – wie in der psychoanalytischen Arbeit angestrebt – findet nicht statt, wohl aber die Herausarbeitung eines Konflikts bzw. der Zusammenhänge heutiger Beschwerden mit frühen und kindlichen Erfahrungen und die Erarbeitung einer möglichen Lösung in der aktuellen Lebenssituation. Weitreichende Regressionen sollten bei der tiefenpsychologisch fundierten PT – im Gegensatz zur PA –  möglichst vermieden werden. Die psychoanalytischen Konzepte von Unterbewusstsein, Widerstand, Übertragung und Gegenübertragung werden von tiefenpsychologisch fundierten Therapeuten beachtet, bilden jedoch nicht den Schwerpunkt der therapeutischen Arbeit. In der therapeutischen Praxis arbeiten Patient und Psychotherapeut zielorientiert, die Ziele und Schwerpunkte werden vor und während der Behandlung miteinander besprochen.

Die Dauer einer tiefenpsychologisch fundierten Behandlung liegt zumeist bei 50 (d.h. 25 bis max. 100) Stunden und findet i.a. ein Mal wöchentlich statt. Hierbei sitzen sich Patient und Therapeut gegenüber, der Patient liegt nicht auf der Couch. Häufigkeit und Dauer der Sitzungen werden dem Einzelfall angepasst. So kann es z.B. manchmal sinnvoll sein, eine Behandlung über mehrere Jahre hinweg zu führen, wobei die Sitzungen dann alle zwei bis drei oder auch vier, usw. Wochen stattfinden. Tiefenpsychologisch fundierte Verfahren werden sowohl als Einzel- als auch als Gruppentherapie angewendet. Ich biete keine Gruppentherapien an.

Welche Probleme kann es im Verlauf einer tiefenpsychologisch ausgerichteten Therapie geben?

Generell sind tiefenpsychologische Therapien dadurch gekennzeichnet, dass sie den Blick von der Gegenwart immer wieder zurück in die Vergangenheit richten. Wenn Sie Probleme mit dieser Ausrichtung an der Vergangenheit, mit der Suche nach vermuteten Ursachen in der Kindheit und Jugend haben, dann erscheint eine psychoanalytische oder tiefenpsychologisch fundierte Therapie für Sie weniger geeignet.

Viele Patientinnen und Patienten wünschen sich durch eine Therapie eine klare Orientierung. Sie suchen Hinweise, was sie konkret und aktuell tun können, um ihr Problem zu lösen. Oder sie suchen Entlastung, ohne selbst viel dafür tun zu müssen, und vielleicht auch detaillierte Anweisungen. Diese Hoffnung wird in psychoanalytischen Therapien häufig frustriert, teils auch in tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapien. So ist die ungewohnte Zurückhaltung des Therapeuten in den psychoanalytischen orientierten Therapien (also auch der tiefenpsychologisch fundierten PT) für einige Patienten gewöhnungsbedürftig und mitunter irritierend. Die Situation unterscheidet sich so sehr von unseren gewohnten Umgangsformen, so daß dieses ungewohnte Setting problematisch erlebt werden kann, da es eben nicht der Dialog ist, den man sonst kennt und gewohnt ist.
Welche Therapieform passend ist, muß daher im Einzelfall und im persönlichen Gespräch geklärt werden.